Die 15. Schwangerschaftswoche (15. SSW)

Die Entwicklung deines Babys in der 15. Schwangerschaftswoche

In der 15. SSW stehen deinem Kind „haarige“ Zeiten bevor.

Die Behaarung

Das Kopfhaarmuster wird in dieser Woche meist schon definiert. Damit ist jedoch nicht garantiert, dass dein kleiner Liebling am Tag der Geburt deinen Bauch mit einem dichten Haarschopf verlassen wird. Was du im Ultraschall nicht sehen kannst: Auch der restliche kleine Körper ist mit feinem, weichem Haar bedeckt. Im Bereich der Oberlippe und der Augenbrauen wächst deinem Baby ein feiner Flaum – die Lanugobehaarung. Sie sorgt u. a. auch dafür, dass die Käseschmiere am Körper haften bleibt. So wird die zarte Haut vor dem Aufweichen durch das Fruchtwasser geschützt. Die Behaarung und die Käseschmiere dämpfen außerdem Vibrationen, Schall und Druck, sodass dein Baby davor geschützt ist und kaum etwas spürt. Die Lanugobehaarung wird in den letzten Schwangerschaftswochen abgestoßen und es bleiben in der Regel nur noch die Haare auf dem Kopf, den Augenbrauen, den Wimpern, dem Schultergürtel und im Kreuzbeinbereich übrig. Manche Babys werden noch mit einer leichten Behaarung geboren, die aber meist schon nach wenigen Tagen verschwindet.

Dein aktives Baby

Unter der Lanugo befindet sich eine dünne, fast transparente Hautschicht, in der die Gefäße sichtbar sind, die bereits Blut mit sich führen. Das kleine Herz arbeitet auf Hochtouren und pumpt ca. 100 Liter Blut am Tag durch den Körper. Es ist nun nicht mehr ausschließlich im Ultraschall möglich, den Herzschlag deines Kindes zu kontrollieren. Er kann ab der 15. Woche deiner Schwangerschaft jetzt auch von außen mit einem sogenannten Fetal-Doppler abgehört werden. Während der regelmäßigen Besuche bei deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin und der Hebamme kannst du dich selbst davon überzeugen. Einige Frauen entschließen sich sogar zum Kauf eines eigenen Gerätes. Je nachdem wie und wo das Baby in der 15. SSW gerade in deinem Bauch liegt, ist es gar nicht so einfach, das winzige Herz zu finden. Man sollte also schon vom Fach sein, um zuverlässig die Herztöne feststellen zu können. Dein Baby bewegt nun wahrscheinlich regelmäßig Arme, Beine und die übrige Körpermuskulatur. Diese Kindsbewegungen wirst du aber in der 15. SSW vermutlich noch nicht spüren. Mit zunehmenden Saug- und Schluckbewegungen wächst auch die Muskulatur im Bereich der Wangen deines Babys. Dein Kleines lutscht vielleicht sogar an seinem Daumen. Die Arme wären jetzt auf jeden Fall schon lang genug dafür. Sie haben bereits dieselben Proportionen wie bei einem Neugeborenen , wohingegen die Beine noch relativ kurz sind.

Die Ultraschalluntersuchung

Bei deiner nächsten Ultraschalluntersuchung nach der 15. SSW wird auch endlich das Geschlecht deines Kindes erkennbar sein. Vorausgesetzt natürlich, es versteckt sich nicht vor dir und lässt einen guten Blick auf die Geschlechtsorgane zu. Die Untersuchung per Ultraschall dient aber nicht nur zur Geschlechtsbestimmung. Mithilfe der Sonografie kann man frühzeitig die Entwicklung des Kindes verfolgen und auch mögliche Anomalien feststellen. Das Ultraschallgerät hat einen sogenannten Schallkopf, den der Arzt bzw. die Ärztin auf deinem Bauch hin und her bewegt, um dein Kind aus verschiedenen Richtungen betrachten zu können. Der Schallkopf sendet Schallwellen durch das Gewebe, die in unterschiedlichem Maße reflektiert und wieder an das Gerät zurückgeschickt werden. Ein Gel auf deinem Babybauch verhindert, dass eventuelle Luft zwischen dem Schallkopf und deiner Haut die Aufnahme stört. So entsteht ein elektronisches Bild deines kleinen Bauchbewohners bzw. deiner kleinen Bauchbewohnerin, das gespeichert oder auch für dich ausgedruckt werden kann. Eine besondere Form des Ultraschalls ist der 3D-Ultraschall oder auch 4D-Ultraschall. Hierbei wird ein dreidimensionales Bild erzeugt – im Falle des 4D-Ultraschalls darüber hinaus sogar in Echtzeit. Diese besonderen bildgebenden Methoden können zum Beispiel bei der Feindiagnostik zum Einsatz kommen.

Wie groß ist dein Baby in der 15. Schwangerschaftswoche circa?

War dein Baby in der Vorwoche noch so groß wie ein Pfirsich, so hat es in dieser 15. SSW schon die Größe einer Grapefruit, also ca. 10–12 cm, erreicht. Und das könntest du nun auch schon deutlicher am eigenen Körper spüren: Dein Bauch wird zu einem echten kleinen Babybauch! Das Gewicht deines Kindes hat sich seit Beginn dieses zweiten Trimesters bereits verdoppelt und beträgt jetzt ungefähr 50–70 Gramm.

Dein Körper in der 15. Schwangerschaftswoche

Ab der 15. SSW ist endlich der Moment gekommen, in dem du das Geschlecht deines Kindes erfahren wirst. In vielen Mythen und Geschichten wird behauptet, dass man einer Frau das Geschlecht ihres Kindes anhand der Form des Babybauches ansehen kann. So sagt man zum Beispiel, dass es ein Junge wird, wenn der Bauch spitz nach vorne zuläuft, und ein Mädchen, wenn er sich eher nach allen Seiten ausdehnt. Auch behauptet der Volksmund, dass Frauen während der Schwangerschaft mit einem Jungen Heißhunger auf Salziges haben und bei einem Mädchen süße Sachen bevorzugen. Du hast vielleicht auch schon öfter ähnliche Kommentare gehört. Umso spannender ist dann der Moment, in dem man im Ultraschall ab der 15. SSW erste Hinweise auf das Geschlecht bekommen kann. Gewissheit bringt allerdings meist erst das zweite Ultraschall-Screening ab der 19. SSW. Manche Elternpaare wollen sich aber auch überraschen lassen. Oder sie verheimlichen anderen gegenüber erst einmal das Geschlecht, um geschlechtsspezifische Geschenke oder auch Zuschreibungen der Freunde und Verwandtschaft zu vermeiden. In dem Fall sollte Einigkeit zwischen dir und deinem Partner bzw. deiner Partnerin bestehen, denn es ist gar nicht so leicht, bis zum Zeitpunkt der Geburt zu verheimlichen, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird.

15. Schwangerschaftswoche: Mögliche Symptome

• Geschwollene Hände, Füße und Knöchel. Der Grund für diese Schwellungen (Ödeme) ist die erhöhte Blutmenge, die durch deinen Körper zirkuliert, sowie der Druck, den die wachsende Gebärmutter auf die Beckenvenen ausübt. Diese zusätzlichen Wassereinlagerungen können auch schon in der 15. SSW auftreten und sollten dann ärztlich abgeklärt werden.

• Blutdruck. Falls dein Blutdruck jetzt etwas ansteigt, ist das erst einmal nichts Ungewöhnliches und kein Grund zur Sorge. Er wird regelmäßig bei den Vorsorgeuntersuchungen kontrolliert. Falls der Arzt/die Ärztin hier Unregelmäßigkeiten feststellen sollte, wird er/sie weitere Untersuchungen vornehmen. Eine sogenannte Präeklampsie oder Schwangerschaftsvergiftung kann in der Regel erst ca. ab der 20. SSW auftreten.

• Wilde Träume. Über die Hälfte aller schwangeren Frauen können von lebhaften und teilweise auch beängstigenden Träumen berichten – egal welcher Monat deiner Schwangerschaft gerade angebrochen ist. Das Schwangerschaftshormon Progesteron bewirkt auch schon in der 15. SSW, dass du kurz vor Beendigung der REM-Phase (der Schlafphase, in der man auch träumt) aufwachst. Daher kannst du dich in der Regel viel besser an deine Träume erinnern und sie kommen dir vielleicht auch intensiver vor. Außerdem ändert sich dein Leben in der nächsten Zeit grundlegend, was natürlich auch Unsicherheit auslösen kann. Nimm dir deine Träume nicht allzu sehr zu Herzen und mach dir keine Sorgen. Ein Gespräch mit deinem Partner/deiner Partnerin am nächsten Morgen kann dir helfen, dich wieder neu zu sortieren.

15. Schwangerschaftswoche: Das solltest du beachten

• Ödemen kannst du am besten mit leichter körperlicher Bewegung vorbeugen, wie etwa Spazierengehen, Schwimmen oder Yoga. Auch deine Ernährung kann dazu beitragen, Wassereinlagerungen auszuschwemmen. Gemüse, Obst und vor allem Kartoffeln sollten nun regelmäßig auf deinem Speiseplan stehen. Zudem solltest du viel trinken. Darüber hinaus empfehlen sich Wechselduschen und Massagen. Sollten deine Füße akut geschwollen sein, versuche zeitnah die Beine hochzulagern. Achte besonders darauf, falls du in deinem Beruf viel sitzend arbeitest. Sollten diese Schwellungen auf dein Gesicht übergreifen, wende dich bitte an deinen Arzt/deine Ärztin.

• Die erste Zeit mit Kind wird dich vor neue, manchmal auch unerwartete Herausforderungen stellen. Jetzt bist du aber erst in der 15. Woche schwanger und es bleibt dir noch genügend Zeit, in den kommenden Monaten mit deinem Partner/deiner Partnerin über deine Erwartungen und ggf. die Aufteilung der Aufgaben zu sprechen.

• Solltest du dein zweites oder drittes Kind erwarten, wirst du feststellen, dass dir die Schwangerschaft etwas schwerer fallen könnte, als es beim ersten Mal vielleicht der Fall war. Das ist normal, denn du musst noch ein weiteres Kind bzw. weitere Kinder versorgen und Pausen kommen dabei meistens zu kurz. Frage im Freundes- und Familienkreis nach Hilfe und gönne dir regelmäßig Auszeiten, um zwischendrin etwas Energie zu tanken und dich auch mal ganz auf den Neuankömmling konzentrieren zu können. Ein regelmäßiger Yogakurs oder Schwangerschaftsgymnastik könnte zum Beispiel so eine Ruheinsel für dich werden.

15. Schwangerschaftswoche: Fragen an deinen Arzt/deine Ärztin

• Sollte nichts mehr gegen die geschwollenen Beine und Hände helfen, hol dir auf jeden Fall bei deinem Frauenarzt/deiner Frauenärztin oder deiner Hebamme Rat.

• Sollten dir deine Beschwerden in der 15. SSW (ständiges Ziehen im Unterleib, Rückenschmerzen, permanente Erschöpfung etc.) das Arbeiten unmöglich machen, sprich mit deinem Arzt/deiner Ärztin über die Möglichkeit einer Krankschreibung. Vielleicht hilft es ja auch schon, im Beruf etwas kürzer zu treten.

15. Schwangerschaftswoche: Deine Checkliste

• Schwimmen oder Yoga kann gegen geschwollene Hände, Füße und Knöchel helfen.

• Du solltest deine Füße regelmäßig hochlegen und ausreichend Wasser oder Tee trinken.

• Es ist an der Zeit, mit deinem Arbeitgeber über den Mutterschutz zu sprechen.

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^{Zur Entstehung dieses Artikels: Alle Inhalte in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt bzw. deine Ärztin.}